NEULAND Software GmbH aus Augsburg spendet Publikumspreis

Von Ulla Hillenbrand am

lab30: Aktuelle Positionen der jungen internationalen Medienkunstszene, 21. Augsburger Kunstlabor vom 27. bis 30. Oktober 2022




Mit Medien, Kunst und Experimenten präsentiert sich das lab30-Festival nun schon zum 21. Mal im Kulturhaus abraxas. Die Ausstellung umfasst 17 Werke und wird von einem umfassenden Performance- und Konzertprogramm im Kulturhaus abraxas und in der benachbarten Kirche St. Thaddäus umrahmt.

lab award: Unter allen Exponaten wird von einer Fachjury der mit 1.000 Euro dotierte lab award vergeben. Das Publikum kann bis einschließlich Samstagnachmittag für sein Lieblingsexponat abstimmen, der Publikumspreis (500 Euro) wird in diesem Jahr von NEULAD Software GmbH gestiftet.

Teilnahme nur nach Anmeldung unter lab30.de

lab30: Aktuelle Positionen der jungen internationalen Medienkunstszene

21. Augsburger Kunstlabor vom 27. bis 30. Oktober 2022
  • 17 Exponate in Medienkunstausstellung im Kulturhaus abraxas
  • Umfangreiches Konzert- und Performanceprogramm im Kulturhaus abraxas und in der Kirche St. Thaddäus
  • Über 30 Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland, Europa, USA und Kanada
  • Infos und Tickets ab 29. September 2022 unter lab30.de
  • Mit Medien, Kunst und Experimenten präsentiert sich das lab30-Festival nun schon zum 21. Mal im Kulturhaus abraxas. Die Ausstellung umfasst 17 Werke und wird von einem umfassenden Performance- und Konzertprogramm im Kulturhaus abraxas und in der benachbarten Kirche St. Thaddäus umrahmt.

    „Kunst ist Innovationstreiberin. Dies macht das lab30 erneut deutlich. Zu sehen sind dieses Jahr Arbeiten von über 30 Künstlerinnen und Künstlern aus Deutschland, Europa, USA und Kanada. Über vier Tage hinweg bietet das Festival eine Plattform für Kunst- und Technik-Experimente, die alte und neue Medien spielerisch einsetzen, Blickwinkel erweitern und zum Umdenken und Mitmachen einladen“, so Kulturreferent Jürgen K. Enninger.

    Performances
    Eröffnet wird das Festival am Abend des 27. Oktober mit der audiovisuellen Performance „Agar Agar“ von Martina Moro und Fabian Lanzmaier (Österreich). Ganz im Zeichen der Wasserstadt Augsburg werden Flüssigkeiten durch Schallwellen angeregt. Die dabei entstehenden Muster werden an der Oberfläche projiziert und übersetzt dem Audiosignal wieder hinzugefügt und resultieren in einem faszinierenden Konzert. Der zweite Höhepunkt des Eröffnungsabends ist die audiovisuelle Weltpremiere „Rituals for a modern age“ von der Augsburg-USA-Kollaboration forgottenthoughts feat. EaZy.

    Auch die weiteren Konzertabende versprechen Ungewöhnliches: Dominik Tremel (Bamberg) erzeugt unter anderem mit mikrophonierten Hölzern Feedbacks. Eine Fahrradfelge und eine Baustellenstütze werden zusammen mit dem Performer von Strom durchdrungen und bilden schlussendlich ein ganzes Orchester. Andrea Taeggi (Italien) erkundet rhythmische Seltsamkeiten und abstrakte Umgebungen, basierend auf den Aufnahmen eines ARP2500-Synthesizers und der Laser von Alex Augier (Frankreich) leuchtet wie ein Pinsel aus Licht durch das abraxas Theater.

    Am Rande der Sichtbarkeit lotet der zeitgenössische, experimentelle Stummfilm „restlicht“ menschliche Wahrnehmung aus und wird von der Künstlerin Anja Kreysing (Münster) mit einem Livesoundtrack mit Akkordeon und Elektronik im Sinne einer Kino-Orgel 2.0 versehen. Computergesteuerte Klang- und Lichtobjekte, von Leo Neumann (Lübeck) live am Klavier begleitet, begeistern am Sonntagnachmittag Groß und Klein. Die Apparate aus Acrylglas, Elektronik, Holz und Schrott tönen, leuchten, bewegen sich und erschaffen dabei auf hypnotische Art Musik zwischen Minimal und Melancolia.

    Auch die benachbarte Kirche St. Thaddäus wird dieses Jahr wieder zum Teil des lab30. Am 28. und 29. Oktober finden dort zeitgenössische Performanceformate eine temporäre Heimat. Das Augsburger Duo Martyn Schmidt und Kathrin Knöpfle spürt den elektromagnetischen Schwingungen der Kirche in dem ortsspezifischen und extra für die Kirche erarbeiteten Tanz- und Klangformat „Chaschmal/copper church“ nach, während der US-amerikanische Klangkünstler DREKKA schon längst verblassten Erinnerungen nachsinnt und diesen eine klangliche Spur im Hier und Jetzt komponiert.

    Ausstellung
    Die Medienkunstausstellung im Kulturhaus abraxas ist auch 2022 Dreh- und Angelpunkt des Festivals und umfasst dieses Jahr 17 Exponate von Künstlerinnen und Künstlern aus Deutschland, Europa und Kanada. Viele der ausgestellten Arbeiten sind interaktiv und beschäftigen sich mit Fragen am Zahn der Zeit, unter anderem den Themen Überwachung, künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit, Klimawandel und Selbstdarstellung.

    Die KIs und Roboter in der Ausstellung scheinen gar eigene Persönlichkeiten zu entwickeln, wenn sie wie „Smart Hans“ die Gedanken der Besucherinnen und Besucher lesen oder die Spinne von Fabien Zocco die Emotionen des Künstlers spiegelt und in Echtzeit in Bewegung umsetzt. Der 1,70 Meter große Roboter der Arbeit Re:Places von Nicolas Schmid-Pfähler und Carolin Liebl wird selbst zum Künstler und verteilt dreidimensionale Pinselstriche im Raum. Beim „Erbsenzähler“ von Lab-award-Preisträgerin Verena Friedrich wird einer Maschine nach und nach beigebracht, die Guten ins Töpfchen und die Schlechten ins Kröpfchen zu sortieren, bis sie die Aufgabe dann ganz ohne Zutun eines Menschen übernimmt.

    Dass Maschinen immer für uns da sind, singt einem gleich am Eingang die Computerstimme von Manja Eberts Arbeit „I’ll be there“ zu und scannt im gleichen Atemzug das Gesicht der Besucherinnen und Besucher. Um die Arbeit „Would you take a picture“ der in Montréal lebenden Künstlerin Cinzia Campolese überhaupt sehen zu können, benötigt man eine Handykamera. Und der Augsburger Luis Faderl verwandelt die beliebte Google-Bildersuche in einen Übersetzer, der Gesprochenes in Bilder verwandelt und so den komplexen Algorithmus der Suchmaschine entblößt.

    Wenn apokalyptische Mythen in Klimakatastrophen wahr zu werden scheinen, stellt sich die Frage der Verbindung zwischen Mensch und Natur. Erich Lesovsky verwandelt in seiner interaktiven Videoinstallation „Apophis“ die Besucherinnen und Besucher in eindrucksvolle Sandwolken, die - so wie der Mensch - Dürre und Zerstörung bringen. Die Arbeit „this used to be my home too“ von Marc Lee (Schweiz) zeigt Naturaufnahmen aus dem sozialen Netzwerk i-naturalist und erinnert, welche Tiere und Pflanzen mittlerweile nicht mehr in unserer anthropozentrischen Welt zu sehen sind. Ein hoffnungsvoller Lichtblick dagegen: Quianxun Chen, die in „Plant Quartet“ ein pflanzliches Quartett aus Topfpflanzen zum Erklingen bringt.

    Die Besucherinnen und Besucher können Leo Neumanns (Lübeck) Ton-Licht-Einheit ungewöhnliche Klänge und jedes Mal neue Kompositionen entlocken, den Glocken des kanadischen Künstlers George Rahi lauschen oder den Sternenhimmel über der Atacama-Wüste im virtuellen Prototypen der Studierenden des Studiengangs interaktive Mediensysteme der Hochschule Augsburg erleben.

    Workshop
    Für alle, die über die interaktiven Exponate hinaus Hand anlegen möchten, bietet das lab30 auch wieder ein Workshop-Angebot. Beim Musikprojekt “Modular Synthesizer Ensemble” können Teilnehmende ab 16 Jahren selbst zu Klangkünstlern und Klangkünstlerinnen werden. Der Workshop bietet auch Personen ohne musikalische Vorkenntnisse die Möglichkeit, mit elektronischen Instrumenten gemeinsam im Ensemble zu musizieren. Teilnahme nur nach Anmeldung unter lab30.de.

    lab award
    Unter allen Exponaten wird von einer Fachjury der mit 1.000 Euro dotierte lab award vergeben. Das Publikum kann bis einschließlich Samstagnachmittag für sein Lieblingsexponat abstimmen, der Publikumspreis (500 Euro) wird in diesem Jahr von Neuland Software gestiftet.

    lab30 goes lightnights
    Zu den Light Nights ist vom 21. bis 23. Oktober 2022 die interaktive Arbeit „Flora“ des Berliner Künstlers Philipp Artus an der Fassade der Moritzkirche zu bestaunen, dessen Nachtschattengewächse die Wand erklimmen. Der Eintritt ist bei den gesamten Light Nights kostenfrei. Dieser Beitrag wird durch die Stadtsparkasse Augsburg ermöglicht.

    Partner:
    Wir danken der Stiftung Aufwind, der Kinder- und Jugendstiftung der Stadtsparkasse Augsburg, MEHR MUSIK!, der gruppe20, Neuland Software sowie Medienpartner Augsburger Allgemeine für die großzügige Unterstützung des diesjährigen lab30.

    Tickets
    Tagesticket: 12 € / 10 € erm.
    2-Tagesticket: 20 € / 16 € erm.
    4-Tagesticket: 30 € / 25 € erm.
    Samstagnachmittag 14 - 18 Uhr: 7 € / 5 € erm.
    Sonntagnachmittag 13 - 17 Uhr: 7 € / 5 € erm.
    Workshops: 18 € / 16 € erm. (inkl. Tagesticket für einen beliebigen Tag)
    Familienkarte: 15 €
    (max. 2 Erwachsene + max. 3 Kinder, nur Samstag- oder Sonntagnachmittag)

    Mit dem Festivalticket erhält man am lab-Wochenende ermäßigten Eintritt ins S-Planetarium und umgekehrt.

    Ermäßigung für Schülerinnen und Schüler, Auszubildende, Studierende, Bundesfreiwilligendienstleistende, Arbeitslose, Schwerbehinderte gegen Vorlage eines Nachweises.

    Gruppenpreise auf Anfrage. Kinder bis einschl. 5 Jahre frei.

    Inhaberinnen und Inhaber des Kultursozialtickets erhalten an der Festivalkasse eine Karte zum Preis von 1 €.

    VVK online unter lab30.de sowie an der Bürgerinfo am Rathausplatz. Tickets an der Abendkasse nur mit Barzahlung.

    Anhang:

    Plakat: © Daniel Schäfer
    Fotomotiv 1: Erich Lesovsky_Apophis
    Bildnachweis: © Erich Lesovsky
    Fotomotiv 2: Indiara Di Benedetto_portrait of a generative mind
    Bildnachweis: © Indiara Di Benedetto
    Fotomotiv 3: Alex Augier hexA 1 MF © Alex Augier
    Bildnachweis: © Alex Augier
    Fotomotiv 3: Leo Neumann_ton-Licht-einheit © Leo Neumann
    Bildnachweis: © Leo Neumann


    Erich_Lesovsky
    Indiara_Di_Benedetto
    Alex_Augier
    Leo_Neumann